Die DGSMP vergibt jedes Jahr Preise für herausragende Masterarbeiten und Dissertationen.
Hier finden Sie weitere Informationen über die Ausschreibungen, Voraussetzungen sowie die Bewerbungsfristen.
Die DGSMP vergibt jedes Jahr Preise für herausragende Masterarbeiten und Dissertationen.
Hier finden Sie weitere Informationen über die Ausschreibungen, Voraussetzungen sowie die Bewerbungsfristen.
Mit dem Masterarbeitspreis der DGSMP werden jedes Jahr herausragende Masterarbeiten ausgezeichnet. Die DGSMP prämiert den 1. Preis mit 500 € sowie den 2. und 3. Preis mit jeweils 300 €. Die Preisverleihung erfolgt auf der Jahrestagung der DGSMP. Die Preisträger:innen werden ein Jahr beitragsfrei als Mitglied in die DGSMP aufgenommen. Zudem übernimmt die DGSMP die Tagungsgebühr und anteilig Reisekosten zur Tagung.
Bewerben können sich Absolvent:innen aller wissenschaftlichen Disziplinen, deren Masterarbeit einen deutlichen Bezug zur Sozialmedizin und/oder Prävention aufweist und mit einer exzellenten Note bewertet wurde. Das Zeugnis des Masterabschlusses darf höchstens aus dem Jahr vor der aktuellen Jahrestagung datiert sein.
Bewerbungsfrist ist immer zum 31. Mai des Jahres, in dem die Jahrestagung aktuell stattfindet.
Auch Nicht-Mitglieder sind antragsberechtigt.
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››› Details zur Vergabe des Preises für eine herausragende Masterarbeit downloaden
››› Formblatt zur Bewerbung auf einen Preis für eine herausragende Masterarbeit downloaden
Mit dem Dissertationspreis der DGSMP wird jedes Jahr eine herausragende Dissertationsschrift auf dem Feld der Sozialmedizin und/oder Prävention ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgt auf der Jahrestagung der DGSMP und ist mit einem Geldpreis in Höhe von 1.000 € dotiert. Die Preisträger:innen werden ein Jahr beitragsfrei als Mitglied in die DGSMP aufgenommen. Zudem übernimmt die DGSMP die Tagungsgebühr und anteilig Reisekosten zur Tagung.
Bewerben können sich Promovierte aller wissenschaftlichen Disziplinen, deren Dissertation einen deutlichen Bezug zur Sozialmedizin und/oder Prävention aufweist und mit einer exzellenten Note bewertet wurde. Die Promotionsurkunde darf höchstens aus dem Jahr vor der aktuellen Jahrestagung datiert sein.
Bewerbungsfrist ist immer zum 31. Mai des Jahres, in dem die Jahrestagung aktuell stattfindet.
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Hier finden Sie die Preisträgerinnen und Preisträger der vergangenen Tagungen:
Michael Meyer
Thema: Gesundheitsparameter als Prädiktoren der motorischen Fähigkeiten von Grundschulkindern?
Katja Lehmann
Thema: Erste Erfahrungen mit einem Fehlermeldesystem in Pflegeeinrichtungen
Francisca Then
Thema: The Cognitive Functioning of Socially Isolated Individuals may Profit from High Mental Work Demands
Martin Schäfer
Thema: Modellgestützte Schätzung des relativen Risikos vermeidbarer Sterblichkeit auf Kreisebene in der Metropolregion Rhein-Ruhr unter Berücksichtigung von räumlichen Effekten und ökologischen Kovariablen
Norbert Lübke
Thema: Versorgungsforschung braucht Sozialmedizin: dargestellt am Beispiel von Daten des BARMER GEK-Pflegereports 2013 zu: „Reha vor und bei Pflege“
Robynne Sutcliffe, Susanne Moebus
Thema: Zusammenhang zwischen städtebaulichen Strukturen und der gesundheitlichen Lage im Ruhrgebiet – erste Ergebnisse einer kartographischen Darstellung
Miriam Engels, Anja Vervoorts, Simone Weyers
Thema: Einführung in eine geschlechtersensible Medizin mit der Geschlechterbrille – ein deutschsprachiges Instrument für den Einsatz in der medizinsoziologischen Lehre
Kathrin Gürlich, Caroline Herr, Lana Hendrowarsito, Nicole Meyer, Gabriele Bolte, Uta Nennstiel-Ratzel, Stefanie Kolb
Thema: 10-Jahresrückblick der Gesundheits-Monitoring-Einheiten: Assoziation zwischen häuslicher Passivrauchexposition und regionalen Unterschieden in berichteten Asthma, Atemwegs- und Allergieerkrankungen bei Einschülern in Bayern
Romy Lauer, Dorothea Kesztyüs, Reinhold Kilian, Jürgen M. Steinacker
Thema: Kosten-Effektivität des Gesundheitsförderprogramms “Komm mit in das gesunde Boot” in Grundschulen in Baden-Württemberg
Anja Seidel, Marion Michel, Steffi G. Riedel‐Heller
Thema: „Zufriedenheit behinderter und nicht behinderter Mütter mit der medizinischen Betreuung während der Geburt“
Julia Roeper, Marina Otten, Margrit Schreier, Adele Diederich – Jacobs University Bremen – DFG Forschergruppe FOR655
Thema: „Eigenverantwortung als Priorisierungskriterium: Sollten Personen mit einer ungesunden Lebensweise höhere Krankenkassenbeiträge zahlen?“
Roland Büchter, Dawid Pieper
Thema: „Stigmatisierung und Diskriminierung gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen: Was wir trotz zahlreicher Literatur noch immer nicht wissen“
Annika Gottschling-Lang
Thema: „Evaluation eines Interventionsprogramms zur Prävention motorischer Entwicklungsgefährdungen bei 3‐ bis 6‐Jährigen in Kindertageseinrichtungen in Mecklenburg‐Vorpommern (M‐V): Ergebnisse des Modellprojekts ‚Kinder in Kitas (KiK)‘“
Christine Emrich
Christiane Patzelt
Thema: „Hausarzt versus Krankenkasse Effektivität und Kosteneffektivität von Zugangswegen am Beispiel des präventiven Hausbesuchs“
1. Platz Masterarbeitspreis
Was haben Sie untersucht?
Ich habe die ursachenspezifische Krankheitslast untersucht, die in Deutschland in den Jahren 2010 bis 2021 auf die Exposition gegenüber Stickstoffdioxid (NO₂) zurückzuführen ist. Dabei habe ich die Methode der umweltbedingten Krankheitslast verwendet, welche von der WHO entwickelt wurde.
Was wollten Sie in Ihrer Arbeit herausfinden?
Mein Ziel war es, herauszufinden, wie viele Menschen in diesem Zeitraum an NO₂-bedingten Erkrankungen gelitten haben, wie viele gestorben sind und wie viele gesunde Lebensjahre verloren gingen. Auch der zeitliche Verlauf der Krankheitslast hat mich interessiert.
Was sind die zentralen Ergebnisse Ihrer Arbeit?
Ich habe festgestellt, dass die NO₂-Belastung allgemein zurückging, sie jedoch häufig noch über den neuen WHO-Empfehlungen lag und liegt. Parallel dazu sank auch die attributable (also zurechenbare) Krankheitslast. Die gesundheitlichen Endpunkte, für die ich die umweltbedingte Krankheitslast berechnet habe, waren Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Diabetes Typ 2, ischämische Herzkrankheit, Lungenkrebs und Schlaganfall. Ich habe berechnet, dass 2021 ca. 100.000 verlorene gesunde Lebensjahre auf NO2 zurückzuführen waren. Das ist zwar weniger als die Feinstaub-Krankheitslast mit ca. 230.000 verlorenen gesunden Lebensjahren im Jahr 2021, aber immer noch sehr viel. Da es sich um statistische Berechnungen auf bevölkerungsebene handelt, können die Ergebnisse nicht auf Individuen übertragen werden.
Besonders interessant war, dass die Ergebnisse recht stark von den verwendeten Eingangsdaten abhängen, was ich in Sensitivitätsanalysen herausfand. Daraus konnte ich ableiten, wie wichtig die Transparenz und die ausführliche Diskussion der verwendeten Methoden und Eingangsdaten bei Krankheitslaststudien sind. Ich konnte mit meiner Arbeit zeigen, dass unsere Luft noch sauberer werden muss, um die Gesundheit der Bevölkerung effektiver zu schützen.
2. Platz Masterarbeitspreis
Was haben Sie untersucht?
156 Brustkrebs-Überlebende im Alter von 37 bis 73 Jahren aus der Drachenboot-Community in Deutschland wurden mit standardisierten Fragebögen in einem korrelativen Querschnittsdesign befragt, wobei die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit dem Short Form Health Survey (SF-36) und die Motive zur Teilnahme am Drachenbootsport mit dem Berner Motiv- und Zielinventar (BMZI) gemessen wurden.
Was wollten Sie in Ihrer Arbeit herausfinden?
Die Studie befasst sich mit der Frage, inwieweit sich der Gesundheitszustand auf die Motive zur Teilnahme am Drachenbootsport bei Brustkrebs auswirkt und prüft die Hypothese, ob eine geringere gesundheitsbezogene Lebensqualität (QOL) zu einer stärkeren Ausprägung der Motive führt.
Was sind die zentralen Ergebnisse Ihrer Arbeit?
Ein geringeres psychisches Wohlbefinden (β = -0.31, p = .013) sowie ein geringeres körperliches (β = -0.24, p = .035) und soziales Funktionieren (β = -0.23, p = .046) führten zu einer vermehrten Nutzung des Drachenbootfahrens zur Ablenkung von Problemen und zum Stressabbau. Zudem führte das Erleben einer geringeren Lebensqualität in Bezug auf starke und häufige Schmerzen zu einem ausgeprägteren Motiv für Ästhetik (β = -0.25, p = .011). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Paddler*innen das Drachenbootfahren in erster Linie als emotionsorientierte Bewältigungsstrategie nutzen, um sich von Stress und gesundheitlichen Problemen abzulenken. Je geringer ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität in Bezug auf Schmerzen ist, desto mehr nutzen sie zudem die sinnorientierte Bewältigungsstrategie über das Motiv der Ästhetik. Aus den Ergebnissen lassen sich wertvolle Implikationen für die langfristige Rekrutierung sowie für das gezielte Training von Paddler*innenn ableiten, zum Beispiel im Rahmen von spezifischen Train-the-Trainer-Programmen.
3. Platz Masterarbeitspreis
Was haben Sie untersucht?
In meiner Masterarbeit habe ich die Rolle von Verschwörungstheorien im Rahmen der COVID-19-Proteste in Sachsen, mit besonderem Fokus auf das Gesundheitswesen, anhand der Grounded Theory untersucht. Dazu habe ich über mehrere Monate teilnehmende Beobachtungen der Proteste gemacht und narrative Interviews mit Personen geführt, die die Infektionsschutzmaßnahmen zumindest teilweise kritisierten und den Protesten unterschiedlich nahestanden. Unter den sieben interviewten Personen waren sechs Mediziner*innen aus Sachsen.
Was wollten Sie in Ihrer Arbeit herausfinden?
Zwei zentrale Forschungsfragen waren 1. die Rolle von Verschwörungstheorien im Protestgeschehen und 2. die Rolle des Gesundheitswesens.
Was sind die zentralen Ergebnisse Ihrer Arbeit?
Die Arbeit ergab, dass Personen umso stärker zu Verschwörungstheorien neigen, je mehr sie an den Protesten teilnahmen. Zudem konnte durch die Interviews konkret nachvollzogen werden, wie Radikalisierung funktioniert und sich die Weltanschauungen der teilnehmenden Personen im Laufe der Zeit verändern. Dabei wurde durch die Teilnahme an den Protesten ein verschwörungstheoretisch gefestigtes Weltbild aufgebaut, die Welt dabei zunehmend als feindlich wahrgenommen und antisemitische sowie rechtspopulistische Haltungen normalisiert. Diese Überzeugungen begünstigen auch Extremismus und Gewaltbereitschaft. Allerdings konnten auch Schutzfaktoren, wie soziale Kontakte, identifiziert werden. Zudem wurde ersichtlich, dass Personen aus dem Gesundheitswesen, die dem wissenschaftlichen Konsens folgten und z.B. geimpft haben, vielfältigen negativen Konsequenzen, wie Bedrohungen und Diffamierungen, ausgesetzt waren. Zeitgleich kommt ihnen eine besondere Rolle zu, da sie als Expert*innen besonderes Gehör finden und zu unterschiedlichsten Menschen Kontakt haben. So zeigte sich auch, dass Personen aus dem Gesundheitswesen, die an den Protesten teilnahmen, darin eine herausgehobene Stellung einnehmen.